Römerlager bei Limburg a.d. Lahn

Da bereits 1936/37 im Zuge des Reichsautobahnbaues hier jungsteinzeitliche und keltische Funde geborgen worden waren, veranlasste das Landesamt für Denkmalpflege Hessen im Vorfeld des Neubaus der Limburger Lahntalbrücke eine geomagnetische Teilprospektion, bei der unter anderem im September die Umrisse von zwei römischen Militärlagern entdeckt wurden. Die beiden unterschiedlich großen Anlagen »erstrecken sich entlang der A3 parallel zur bestehenden Brücke an der Richtungsfahrbahn Köln«. Nach Ausweis der Funde werden die Lager in augusteische Zeit datiert, allerdings wurde das kleinere, ca. 4 ha umfassende Lager, das »unmittelbar oberhalb der Lahn« liegt und etwa 1500 bis 2000 Soldaten Platz geboten hat, offenbar einige Jahre später als das ca. 10 ha große, für etwa 2500 bis 3000 Soldaten konzipierte Lager angelegt.

Die Ortswahl erfolgte sicherlich mit Bedacht und aufgrund strategischer Überlegungen. Zum einen ließ sich von hier aus das gesamte Umland überblicken und durch die Lage über der Lahn ein wichtiger Nachschubweg kontrollieren. Zum anderen waren die Feldlager, nach Ansicht von Egon Schallmayer, Hessischer Landesarchäologe und Direktor des Saalburg-Museums, auch eine Demonstration römischer Macht. »Wir haben ein neues Schaufenster in der Kulturgeschichte aufgemacht, das wir in diesem Umfang nicht erwartet haben. Hier hat sich ein Stück Weltgeschichte abgespielt. Limburg ist in die Riege augusteischer Städte aufgerückt.«

Was die Dauer der seit Mitte April laufenden Grabungsarbeiten betrifft, so sollen sie noch »vor Beginn der eigentlichen Brückenbauarbeiten im Spätherbst dieses Jahres abgeschlossen sein«.

Quellen:

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